Disruptionen proaktiv bewältigen setzt Vertrauensklima voraus

LESEPROBE

 

In diesem Beitrag gibt David Guillebaud, Autor des Buchs „Disruption denial –Why companies are ignoring the threats that are staring them in the face“, die konsternierenden Erkenntnisse wider, die er in der Zusammenarbeit mit einer Reihe von Unternehmen gewann.

Vielen Unternehmen sind die sich anbahnenden disruptiven Veränderungen durchaus bekannt, aber die meisten leiten daraus keine Dringlichkeit ab, sich aktiv und zeitnah darauf vorzubereiten und die Fähigkeiten und Ressourcen zu erwerben, mit denen sie dem Wandel nicht nur gewachsen sein, sondern daraus völlig neue Geschäftschancen ableiten können. Die Themen „Digitale Transformation“, „Industrie 4.0“, „Internet of Things“ und „Big Data Analytics“ sind in ihren Augen bisher nur eine aufflammende „Hype“, die mancher Apostel dramatisiert, um sich Gehör zu verschaffen.

Nahezu alle Unternehmen in den etablierten Industrien werden jedoch in absehbarer Zukunft sukzessive einen Grad von Digitalisierung erreichen, der bezüglich ihrer Führung und Funktionsweise kein „weiter wie bisher“ mehr zulassen wird, so gut es bisher vielleicht auch lief. Deshalb müssen sich die Unternehmen und besonders ihre strategische Führung möglichst unvoreingenommen und zeitnah mit disruptiven Veränderungen auseinandersetzen, um die sie betreffenden Chancen, Gefahren und Verhaltensanforderungen richtig einschätzen zu können.

Eine internationale Untersuchung bei 28 Chief Executives hat ergeben, dass die „proaktiven Disruptoren“ unter ihnen, die die Dringlichkeit der digitalen Transformation für ihr Unternehmen erkannt haben, daraus einen beträchtlichen Geschäftsvorteil ableiten konnten, dem ihre Wettbewerber nun hinterher zu eilen versuchen.

Diese proaktiven Disruptoren zielen bewusst darauf ab, die digitale Transformation strategisch zu nutzen, um einen beträchtlichen Wettbewerbsvorteil zu erringen. Sie entwickeln eine Zukunftsvision ihres Unternehmens auf der Basis eines digital basierten Geschäftsmodells und schätzen die Mittel und Wege ab, um sich konsequent in Richtung auf dieses Geschäftsmodell hin zu bewegen.

Aber das ist nur die eine Seite ihrer Denke. Die andere besteht in ihrer interpersonellen Fähigkeit, von vornherein die Erfahrungen und Kompetenzen ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter einzubeziehen, um das zukünftige Geschäftsmodell gemeinsam zu gestalten und abzusichern und um das Commitment und die positive Energie ihrer Mitarbeiter zu gewinnen, mit denen sie die Transformation zügig zu vollziehen in der Lage sind.

Was diese Executives auszeichnet, wird im Folgenden beschrieben.